Suurstoffi West
2016
Zug Estates AG
Rotkreuz, Schweiz
Universität Luzern, Gewerbe, Büro, Wohnen, Studentenwohnheim
27'000 qm
Eingeladener Wettbewerb,
4. Rang
Hosoya Schaefer Architects AG
Burckhardt+Partner AG
Basler & Hofmann AG
Amstein+Walthert AG
3-Plan Haustechnik AG
Hager Partner AG
RSI-Studio
Die Gebäudegruppe bringt die Abteilung Finanzen und IT der HSLU, Studentenwohnungen und Wohnungen, Büro und Ladenflächen zusammen. Die Kombination von Informationstechnologie und Finanzen schafft Zukunftspotential. Das Gebäude unterstützt die neuen Denk-, Lern- und Arbeitsmöglichkeiten mit Offenheit, Raum für Interaktion und der Flexibilität zur steten Neuerfindung. Das Areal wird zum Cluster, zum Stadtlabor für Informations- und Finanzflüsse.
Das städtebauliche Ensemble führt die beiden Bereiche der Suurstoffi, die orthogonale Randbebauung entlang der Geleise und die frei geformten Wohnbauten im Garten, in einer Komposition aus drei teilweise verbundenen Baukörpern zusammen (Gebäude A/B, C). Diese definieren eine Strassenseite entlang der Birkenstrasse und eine Gartenseite, die den Boulevard aus dem Suurstoffi-Quartier aufnimmt und ihn über den Gleisplatz auf die besonnte Gleisseite führt. Die Strassenseite dient als Adresse für Läden, Wohnen und Schule, die Gartenseite als Freiraum für Studenten und Anwohner, als Ort für Austausch, Aufenthalt und die direkten Wege des Alltags. Im überbauten Bereich zwischen Strasse und Garten sind Haupt- und Nebeneingang der HSLU angeordnet.
Der Hochpunkt stiftet Identität auf dem grossen Massstab – auf der Bewegungsachse Bahnhof-Suurstoffi und zu den Gleisen – tritt aber gegenüber dem Quartier in den Hintergrund.
Der Freiraum führt das Thema des Gartens und der Gartenwege fort, so dass dieser letzte Baustein mit dem Areal verschmilzt und Teil der Lebenswelt der Suurstoffi wird.
Der Freiraum zieht sich als Thema in das Gebäude hinein und folgt der Treppenkaskade nach oben bis zur Dachterrasse. Auf jedem Stockwerk findet sich eine Ankunftszone mit angrenzenden offenen Arbeitsbereichen, die Blicke in jeweils unterschiedliche Himmelsrichtungen ermöglichen. Das erste Obergeschoss dient als Piano nobile, ermöglicht die Sicht über Störfallzaun auf Geleise und Hügel, vernetzt alle Bereiche der Schule und bespielt mit dem überhohen Raum der Mensa den HSLU Platz. Offene und geschlossene Arbeitsbereiche umspülen die orthogonalen Unterrichtsräume und ermöglichen eine vielfältige Lern- und Arbeitslandschaft.
Aus Sockelgeschoss, Piano nobile, Terrassengeschoss, Instituts- und Wohngeschossen ergibt sich eine Stapelung von unterschiedlichen Identitäten, die durch eine subtil differenzierte Fassade zusammengehalten werden.
Die beiden Departemente sind in zwei vertikal organisierte Schwerpunktsbereiche zusammengefasst und treffen sich auf dem Piano nobile. Die Weiterbildung liegt an der Kaskade zur Dachterrasse. Starke und schwache funktionale Beziehungen bilden sich in der räumlichen Gliederung ab. Trotz der Komplexität des Raumprograms und der Gebäudevolumetrie ergibt sich so eine mentale Karte des Gebäudes. Das Audi Max und die multifunktionale Eventhalle können zum Theater mit Zuschauer- und Bühnenraum kombiniert werden.
Aufgrund der Skelettbauweise mit nichttragenden Trennwänden, der rationalen Organisation und dem flexiblen Raumkonzept kann das Gebäude vielfältig an neue Herausforderungen angepasst werden. Der Kopfbereich in Gebäude A mit separatem Eingang von der Birkenstrasse wird durch Dienstleistungen und Start-ups zwischengenutzt und kann 2030 nahtlos an den Schulbereich angegliedert werden. Im Gebäude C findet eine Firma z.B. im Bereich Online oder Sharing Economy Platz und wird so Teil des Clusters. Auch die Wohnungen im Hochhaus (Gebäude A) haben eine hohe Flexibilität und können auch als Lofts vermietet werden. Alle Loggien sind konsequent Ost-West vom Lärm weg orientiert.
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