Klosterareal Pluggendorf
2020
LVM Versicherungen Münster
Pluggendorf, Deutschland
Gemischtes Wohnquartier
41’000 qm
Städtebaulich-freiraumplanerisches Werkstattverfahren, 2. Preis
Hosoya Schaefer Architects AG
Agence Ter.de GmbH
Hosoya Schaefer Architects AG
Unweit der Altstadt von Münster (DE) und des Aasees soll auf dem ehemaligen Klosterareal Pluggendorf ein vielfältiges, urbanes Quartier entstehen. Durch seine Verortung und Geschichte besitzt das Areal sowohl die Zentralität einer gut vernetzten Innenstadtrandlage als auch die Durchgrünung und Verweilqualität eines eher parkähnlichen Wohnquartiers.
Das Projekt orientiert sich an den bestehenden Pluggendorfer Blöcke, welche durch ihre bauliche Durchlässigkeit und einen additiven Mix an Typologien gekennzeichnet sind. Trotz einer klaren Fassung der Räume entstehen so drei neue, durchlässige Pluggendörfer Blöcke.
Während zu den lauten Strassen eine geschlossene Bebauung vorherrscht, öffnen sich die Blöcke mittels baulicher Lücken und Durchgängen nach Innen. So kann eine gute Durchlüftung gewährleistet werden und das Areal seine Funktion als Hitzesenke beibehalten. Die vom Aasee kommenden Winde, einst für Windmühlen genutzt, können alle Freiräume durchströmen.
Statt typischer Strassenräume erhält das Quartier zwischen den Blöcken eine Freiraumsequenz aus grünen, sich weitenden Freiräumen mit hoher Aufenthaltsqualität. Durch Begrünung und Verschattung aufgrund des Erhalts der grossen Bäume lassen sich Hitzeinseln vermeiden.
Der Charakter des alten Klostergartens als Genius Loci bleibt als Qualität und über die Blickgrenzen hinaus in die Umgebung und die Höfe spürbar. Eingebettet in den bestehenden Grünzug entlang des Hoppendamms an der Schnittstelle zu den bestehenden Blöcken entsteht eine neue Mitte für das Quartier mit öffentlichen und publikumsorientierten Nutzungen. Demgegenüber bildet der grüne Werkhof innerhalb der drei neuen Blöcke einen ruhigeren Freiraum, der sowohl als Freizeit- als auch Arbeitsort eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.
Fünf Gebäudetypologien kennzeichnen den Entwurf, welche sich in der Ausprägung der Dachform nochmals weiter differenzieren. Dabei bilden vier verschiedene Blockrandtypen den Grossteil der Bebauung: Als Wohnungsbau sind sie 14.5m tief und weisen ein giebelständiges Satteldach oder unterschiedliche Attika-Varianten auf, die an die Strassenbilder im Inneren Pluggendorfs anknüpfen. Als Büro ist die Blockrandbebauung 15-16m tief und hat ein Staffelgeschoss in Bezug zu den Bauten an der Weseler Strasse und am Koldering.
Eine polygonale Typologie ermöglicht auch tiefere Bauten, um die grosse Baumasse quartiersverträglich einzugliedern. Als Büro sitzt dieser Typ an den Strassenecken und tritt stadträumlich als Hochpunkt in Erscheinung. Als Wohnungsbau tritt er als hybrider Baukörper in Erscheinung, der immer Teil der Blockrandfigur ist, sich aber auch stärker freispielen kann.
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