Holzhybrid-Hochhaus Pluggendorf
2022 -
LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster
Münster, Deutschland
Büro, Gastronomie
BGF: 5750 qm
Wettbewerb, 1. Preis
Hosoya Schaefer Architects AG
ahw Ingenieure
brandenfels landscape + environment
HPP Generalplanung
IB Nordhorn und DSTR
ISRW Technische
Kempen Krause Ingenieure
nees Ingenieure Berater
Schellhorn & Heese
Filippo Bolognese
Mit dem Gebäude A03 dem „Hochpunkt“ an der Schnittstelle Weseler Strasse und Kolde-Ring in Münster entsteht ein weithin sichtbares hohes Haus, welches mit seiner Strahlkraft und Präsenz als Leuchtturmprojekt für eine zukunftsorientierte und doch kontextuelle Baukultur steht. Ziel ist es einen urbanen, nachhaltigen und ikonografischen Stadtbaustein zu entwickeln, welcher sinnbildlich das gesamte Klosterareal und die Werte der LVM repräsentiert.
Das Volumen des Hochpunktes wird aus den Gebäudefluchten der angrenzenden Gebäude erzeugt. Durch die bündige Fortführung der Häuserflucht entsteht eine einfache Planfigur, die sich zum einen in den Blockrand einpasst und zum anderen einen besonderen Umgang mit der Ecksituation definiert. Trotz seiner einfachen und effizienten Geometrie wirkt das Volumen ikonographisch und wird, je nach Blickwinkel unterschiedlich wahrgenommen. Das Gebäude wirkt als Vermittler zwischen den Massstäben, sowohl im Quartier selbst als auch mit der umgebenden, heterogenen Bebauung.
Die klar gegliederte Fassade nimmt die Massstäblichkeit des Klosterareals auf. Kontextuelle Bautradition verschmilzt mit Innovation und Nachhaltigkeit und macht diese sichtbar. Die vorgehängte, hinterlüftete Kunststeinfassade aus Zuschlagsstoffen, ähnlich wie Terrazzo, nimmt den Farbkanon des Klosterareal auf und ist doch eigenständig. Durch das Versetzten der horizontalen und vertikalen Kunststeinelemente entsteht eine gewebeartige Struktur, die das Büroraster und die begrünten Loggien miteinander verwebt.
Die prägnanten, zweigeschossigen und üppig begrünten Loggien spielen mit der Vertikalität des Volumens und unterstreichen seine Sonderstellung im städtebaulichen Gefüge des Klosterareals. Das Tragwerk als Holzverbund Hybrid-Lösung ist sichtbar und wichtiger Teil der Gesamterscheinung. Um die Fassade zusätzlich zur Energiegewinnung zu aktivieren, verfügen die vorfabrizierten Fensterelemente über PV-Module vor den jeweiligen Öffnungselementen, die gleichzeitig als Witterungsschutz dienen.
Einladend präsentiert sich der zweigeschossige Sockel mit Konferenzbereich, Empfang und Gastronomie. Diese Schnittfigur des Erdgeschosses spielt mit Überhöhen und dem Niveauunterschied zwischen Strasse und Innenhof und verleiht ihm die nötige Grosszügigkeit.
Die Bürogeschosse sind einfach und effizient gegliedert und ermöglichen ein hohes Mass an Flexibilität. Die zweigeschossigen, begrünten Loggien erzeugen auf unterschiedlichen Ebenen einen Mehrwert für eine inspirierende Arbeitslandschaft innerhalb des Gebäudes. Sie sind ganzjährig nutzbare, erhöhte Freiräume für die Gebäudenutzer und bieten einen Blick ins Grüne vom Arbeitsplatz. Sie ermöglichen eine natürliche Belüftung und sind ergänzende Räume für formelle und informelle Treffen. Sie transportieren visuell die innovative Arbeitswelt von Innen nach Aussen und machen die Idee einer nachhaltigen, „grünen“ Ausgestaltung des Gebäudes sichtbar.
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