Haus A in Genf; Suite im japanischen Stil
2025
Privat
Vandoeuvres, Schweiz
Innenausbau
BFG: 50 qm
Direktauftrag
Hosoya Schaefer Architects AG
Blanc Carrare
Röthlisberger Schreinerei AG
S+T Service & Technique S.A.
Kuroda Kobo Co., Ltd.
Nakagawa Woodworking Hira
Sakamoto Forestry
Yokoyama Co., Ltd.
Hinokisoken Co., Ltd.
Yamagiwa Corporation
David Willen / Studio Willen
Nao Ogino
In einem ruhigen Wohnviertel in Genf gelegen, erforscht dieses Projekt, wie die Prinzipien der japanischen Raumkomposition in eine andere kulturelle und physische Umgebung integriert werden können. Der Auftraggeber wünschte sich ein Gäste-Suite innerhalb seines Hauses, das die Essenz Japans hervorrufen würde – nicht als direkte Nachbildung, sondern als Neuinterpretation der räumlichen Tiefe und Schichtung.
Das Design ist um die Idee des oku strukturiert, ein Konzept, das über die physische Tiefe hinausgeht und eine Abfolge von Räumen suggeriert, die sich im Laufe der Zeit entfalten. Die kompakte Maisonette bot die Möglichkeit, Bewegung zu inszenieren, Sichtlinien und Schwellen zu steuern, um einen räumlichen Rhythmus zu schaffen. Höhenunterschiede in den Decken und gerahmte Perspektiven definieren eine Progression, sodass der Raum als dynamisch und nicht als statisch wahrgenommen wird.
Die Materialauswahl war in diesem Prozess von grundlegender Bedeutung. Yoshino-Zypresse aus der Präfektur Nara – ein seltenes und edles Material, das für seine gerade Maserung, den sanften rosafarbenen Ton und den natürlichen Glanz bekannt ist – bildet die primäre Struktur. Schwebende Zypressenlamellen modulieren Licht und Schatten und verstärken das Gefühl räumlicher Schichtung. Shoji-Schiebetüren, Tatami-Matten und handgefertigte Putzwände, die in Zusammenarbeit mit japanischen Handwerkern entstanden, vervollständigen die Komposition.
Dieses Projekt zwingt der Umgebung keine japanische Ästhetik auf; vielmehr extrahiert es grundlegende räumliche Prinzipien und interpretiert sie in einem neuen architektonischen und kulturellen Kontext neu. Durch die sorgfältige Orchestrierung von Material, Abfolge und Proportion entsteht keine blosse Nachahmung, sondern eine Architektur, die mit Tiefe resoniert – eine leise, aber tiefgründige räumliche Spannung, die das Zusammenspiel von materieller Präsenz und räumlicher Tiefe verstärkt.
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