Bahnstadt C2, Heidelberg
2021
Hahale GmbH Im Benehmen mit der Stadt Heidelberg
Heidelberg, Deutschland
Kultur, Co-living, Co-working, Gewerbe, Gastro
60’000 qm
Eingeladener Wettbewerb, 3. Preis
Hosoya Schaefer Architects AG
Agence Ter .de GmbH
Ernst2 Architekten AG
Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG
Ingenieurbüro T. Wackermann
Prof. M. Lange Ingenieurgesellschaft GmbH
Transsolar Energietechnik GmbH
Filippo Bolognese
Die neue «City-Lounge» mit ihrer prominenten Lage in der Heidelberger Bahnstadt ist eine zeitgenössische Interpretation des städtischen Blockrands. Die einzelnen Baukörper reagieren spezifisch auf ihre jeweilige Lage und bilden als Ensemble eine klar ablesbare räumliche Figur. Zum Stadtraum präsentiert sich das Projekt mit einer wohlproportionierten, innerstädtischen Architektursprache, die mit wenigen, aber akzentuierten architektonischen Details auskommt. In den Erdgeschossen wird ein urbaner Sockel realisiert, der die Stadträume aktiviert und so die Öffentlichkeit mit der neuen Bebauung zusammenbringt. Der Innenhof hingegen bildet die eigentliche «City-Lounge» – eine begrünte, differenzierte Innenhofwelt, voller Leben und Möglichkeiten zur Interaktion.
Am südlichen Brückenkopf der Czernybrücke bildet der Kopfbau den Auftakt in das Quartier und formuliert mit dem geplanten Bau (C1), auf der gegenüberliegenden Strassenseite, eine Torsituation aus. Es entsteht eine räumliche Fassung des Czerny Platzes, die seiner Funktion als Stadteingang gerecht wird. Durch das leichte Zurückspringen aus der Gebäudeflucht, erhält der Kopfbau eine Vorzone, die seiner Nutzung gerecht wird und eine Eingangsgeste in den begrünten Hof der «City-Lounge» formuliert. Entlang des Czernyrings nimmt die Bebauung die Körnung der umliegenden Gebäude auf und verwebt mittels baulicher Fugen die Innenwelt der «City-Lounge» mit dem städtischen Raum des Czernyrings. Der Baukörper am Platz am Wasserturm ist mit seiner öffentlichen Nutzung ein wichtiger, repräsentativer Baustein im städtischen Gefüge. Durch die abgefaste Ecke erhält er eine klare Orientierung zum Platz und artikuliert sich als Bau mit vorwiegend öffentlichen Nutzungen. Das langgestreckte Volumen entlang der Bahngleise schützt den Innenhof vor Schallimmissionen. Durch die Gliederung der Fassade wird die Länge des Volumens gebrochen und ein Bezug zur Körnung der Bahnstadt hergestellt. Auch hier sorgen bauliche Fugen für die notwendige Verknüpfung zwischen der Innenhofwelt und dem tieferliegenden Grünzug am Radschnellweg sowie dem Max-Planck-Ring im Nordosten.Freistehende Gebäudevolumen, die sogenannten «Co-nnectoren», gliedern den Innenhof und bespielen ihr direktes Umfeld und die mit ihnen verbundenen Baukörper. Die «City-Lounge» ist ein Ensemble aus eigenständigen Gebäuden, die in Ihrem Zusammenspiel ein komplexes nachbarschaftliches Gefüge erzeugen. Sie präzisieren und hierarchisieren den städtischen Raum in ihrer direkten Umgebung.
Die Idee einen Ort zu schaffen, an dem Kultur, Technik, Innovation und Vielfalt zusammenkommen, wird zum entwurfsprägenden Thema. Flexible Gebäudestrukturen ermöglichen es moderne Co-Living Typologien zu erzeugen und lassen gleichzeitig auch klassische Wohnformen zu. Das gemeinschaftliche Arbeiten und Wohnen hört nicht an der Fassade auf, vielmehr wird der gesamte Innenhof zum Co-Working und Co-Living Bereich und bietet seinen Bewohnern und den Nachbarn im umliegenden Quartier einen vielfältigen Möglichkeitsraum, welcher durch kommerzielle und öffentliche Nutzungen ergänzt wird.In seiner Escheinung und Materialität nimmt das Projekt Bezug auf die industrielle Vergangenheit des Ortes und weckt Assoziationen zu den Werks- und Bahngebäuden des 20. Jahrhundert, wie sie zum Teil noch heute anzufindenden sind.
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